Radmuttern nachziehen bzw. Räder nachziehen ist nach einem Reifenwechsel unumgänglich. Was mancherorts noch als Mythos abgetan wird, kann Leben retten und ist nach rund 50 bis 100 Kilometern nach dem Reifenwechsel notwendig. Dabei ist keineswegs erforderlich, dass es sich um die Werkstatt handelt, die den Reifenwechsel durchgeführt hat. Die Radschrauben nachziehen kann jeder Handwerker, der einen Drehmomentschlüssel besitzt.
Der Begriff „Reifen nachziehen“ wird zwar umgangssprachlich ebenso häufig verwendet wie das „Räder nachziehen“. Beides trifft es aber nur zum Teil, denn genau genommen sind es die Radmuttern, die nachgezogen werden. Diese Dienstleistung ist in aller Regel kostenlos, was selbst dann gilt, wenn es sich um eine fremde Werkstatt handelt. Grundsätzlich ist auch möglich, hierfür den Pannendienst zu benachrichtigen oder mit einem Drehmomentschlüssel selber nachzuziehen. Wer sich die Arbeit selber zutraut, kann getrost auch Hand anlegen, denn das Procedere ist nicht allzu kompliziert.
Wichtig ist diese Arbeit aus Gründen der Sicherheit. Unmittelbar nach einem Reifenwechsel -beispielsweise von Sommer- zu Winterreifen oder zurück -- sind die Reifen auf den ersten Blick fest, können sich jedoch während der Fahrt lockern. Hierfür verantwortlich sind unter anderem das Eigengewicht des Fahrzeugs, das ständige Drehen bzw. Rotieren der Reifen aber auch dessen Erwärmung und Abkühlen sowie das Fahren über unebene Straßen und hieraus resultierende Stöße.
In aller Regel geschieht die Lockerung der Räder auf den ersten 50 bis 100 Kilometern und auch nur einmalig, wenn nicht zu 100 Prozent korrekt angezogen wurde. Keine Sorge: bevor ein Reifen tatsächlich abfällt, ertönen deutliche Klopfgeräusche und das Auto fährt im besten Sinne des Wortes nicht mehr rund.
Nötig ist das Nachziehen der Radmuttern auch deshalb, weil beim Radwechsel Schmutz oder auch Sand, Rost der Felgen und vieles mehr zwischen die Radmuttern und die Radbolzen gelangen kann. Die Folge ist ein falsches Anzugdrehmoment und eine allmähliche Lockerung, da keine ausreichende Klemmkraft vorhanden ist.
Ein interessanter Aspekt ist dabei, dass die Radmuttern auch dann nachgezogen werden, wenn sie zu fest sitzen, d.h. es ist nicht nur der lockere Sitz problematisch. Zu feste Radmuttern sorgen für eine Ausreißen des Gewindes oder auch das Verziehen der Bremstrommeln- oder Scheiben und der Radnabe.
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Radmuttern nachziehen ist eine Routinetätigkeit in jeder Werkstatt. Meist bedarf es noch nicht einmal eines eigenen Termins und das Nachziehen erfolgt mit einem Drehmomentschlüssel ohne die Nutzung einer Hebebühne. Wichtig ist jedoch, dass die Arbeit sach- und fachgerecht durchgeführt wird, was auch dann gilt, wenn in Eigenregie gearbeitet wird.
Schritt eins besteht in der Einstellung des Drehmomentschlüssels auf die Hälfte des gewünschten Wertes. Nach und nach werden die einzelnen Radmuttern angezogen. Räder nachziehen bedeutet, dass nun der korrekte Wert eingestellt und erneut gedreht wird. Einzuhalten ist dabei eine Reihefolge in Form eines Sterns bei fünf oder zehn Radmuttern bzw. das Arbeiten über Kreuz, wenn nur vier Radmuttern vorhanden sind.
Eine gesetzliche Verpflichtung zum Radmuttern nachziehen existiert ausdrücklich nicht. Es findet sich zwar auf den Rechnungen einer Werkstatt immer wieder der Hinweis auf die Notwendigkeit eines Nachziehens, doch hebt dieser nicht deren Haftung auf. Lediglich, wenn eine Autofahrerin oder ein Autofahrer nach dem Losfahren Unregelmäßigkeiten bemerkt, besteht auch die Verpflichtung zum Räder nachziehen.
In einem Urteil des Oberlandesgerichts München aus dem Jahr 2021 wurde dies noch einmal bekräftigt. Hier heißt es, dass eine Werkleistung immer ordnungsgemäß sein muss und dies auch dann gilt, wenn auf das Radmutter nachziehen verzichtet wurde.
Um eventuelle Probleme zu vermeiden, sollten die Radschrauben aber stets nachgezogen werden. Beim Arbeiten in Eigenregie ist auf das Vorhandensein eines Drehmomentschlüssels, ausreichend Platz sowie das Einlegen des ersten Gangs und das Ziehen der Handbremse zu achten. Wird dann noch die richtige Reihenfolge gewählt, so ist man auf der sicheren Seite.
Radmuttern nachziehen wird auf den ersten 50 bis 100 Kilometern nach einem Reifenwechsel empfohlen. Der Grund liegt in eventuell nicht korrekt montierten Radschrauben, die im Betrieb kontrolliert und nachjustiert werden müssen. Diese Dienstleistung ist in aller Regel kostenlos und kann mit einem Drehmomentschlüssel auch in Eigenregie übernommen werden. Zu beachten ist, dass entweder in einem sternförmigen Muster oder über Kreuz gearbeitet wird und die Schrauben weder zu fest noch zu locker gezogen werden. Gesetzlich vorgeschrieben ist das Radmuttern nachziehen nur dann, wenn beim Fahren ungewöhnliche Geräusche auftreten oder der Verdacht auf zu lockere Radmuttern existiert. Es ist allerdings allein aus Gründen der Sicherheit unbedingt anzuraten, diese Arbeit durchzuführen, zumal es auch nur wenige Minuten dauert.
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