SUV liegen im Trend. Im Jahr 2021 glich jedes dritte verkaufte Fahrzeug in Deutschland einem Geländewagen. Zu nennen sind in diesem Kontext sowohl die klassischen SUV als auch SUV-Coupé und Crossover-Modelle. Die 34,8 Prozent aus den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres markierten einen neuen Rekordwert und folgt man Experten, so dürfte sich der Trend noch fortsetzen. Interessant ist dabei, dass die Entwicklung offenbar zulasten des Kombis geht oder – wie es ein Nachrichtenmagazin im Jahr 2021 formulierte – „Die SUV-Welle begräbt nun auch den Kombi unter sich“. Die Hersteller folgen dem Trend und stellen mehr und mehr SUV her, doch noch ist der Kombi nicht tot und es existieren gute Gründe für einen Kauf.
Für die Beliebtheit von SUV existieren eine ganze Reihe an Erklärungsansätze. Auf den ersten Blick scheinen die üppig dimensionierten Modelle gegen die Tendenz zu mehr Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit zu sprechen und doch steigen die Verkaufszahlen. Fakt ist allerdings auch, dass zunehmend Modelle, wie der Skoda Enyaq iV oder auch der Ford Mustang Mach-E, der Porsche Taycan oder der Audi Q4 e-tron zu haben sind, die komplett auf Elektroantrieb setzen. Das Umweltargument spricht somit nicht mehr gegen den Einstieg in ein SUV. Manche Psychologen erklären die Liebe zum SUV mit der erhöhten Sitzposition und der hinzu kommenden Sicherheit bzw. dem Gefühl, geschützt zu sein. Darüber hinaus sind SUV oftmals leiser und bieten natürlich jede Menge Platz.
Ein besonderes relevanter Aspekt zugunsten der SUV ist deren Bauform. In einer Phase, in der die Automobilindustrie zunehmend auf eine Elektrifizierung setzt, entsprechen die Plattformen deutlich eher der Architektur eines SUV als der eines Kombis. Der Grund liegt in der Unterbringung der Batterien im Fahrzeugboden und der damit ohnehin einhergehend erhöhten Fahrerinnen- bzw. Fahrerposition. Darüber hinaus ist der Federweg länger, was einen perfekten Ausgleich der zusätzlichen Batteriegewichts möglich macht.
Jede Menge Argumente zugunsten eines SUV also. Doch wie schlägt sich ein Kombi im direkten Vergleich. Schließlich handelte es sich bis zur Ablösung durch das SUV um die beliebteste Bauform auf dem deutschen Markt. Mittlerweile streichen mehr und mehr Hersteller die Kombi-Varianten aus ihrem Angebot, darunter so große Marken wie Citroën. Auch Peugeot, Opel und Renault sowie Hyundai und Ford folgen dem Trend und reduzieren die Kombis, während Neuvorstellung meist SUV oder Crossover-Fahrzeuge sind. Gekauft werden Kombis allerdings insbesondere als Flottenfahrzeuge und perfekte Firmenwagen.
Spannend ist der Blick auf den direkten Vergleich zwischen einem Kombi und einem SUV. Viele Autobauer haben eng verwandte Modelle in ihrem Sortiment und ermöglichen somit einen genauen Abgleich der Zahlen. Zu denen zählen nicht nur Leistung, Verbrauch und Raumangebot, sondern auch das Abschneiden im Crashtest und der Blick auf die monatlich anfallenden Kosten.
Ein wichtiger Faktor ist zum Beispiel das Gewicht. Wer zum Beispiel den Ford EcoSport mit dem Ford Fiesta oder auch den Seat Leon Kombi mit dem Seat Ateca vergleicht, stößt unweigerlich auf erhebliche Differenzen. Ein Vergleich hat ergeben, dass das SUV bis zu 20 Prozent mehr auf die Waage bringt, was bis zu 250 Kilogramm entspricht. Wohlgemerkt: die Rede ist vielfach von Fahrzeugen, die sich ein- und dieselbe Plattform teilen.
Ein weiterer Faktor, der den Verbrauch in die Höhe treibt, ist die Bauform. Ein SUV ist höher gebaut und bietet entsprechend ein Plus an Stirnfläche. Vor allem in Kombination mit dem vielerorts integrierten Allradantrieb ist mehr Energie erforderlich, was für Verbrennungsmotoren ebenso gilt wie für ein Elektroauto. Bei den Emissionen bieten die Stromer natürlich einen Vorteil, der Verbrauch ist aber auch hier beim SUV höher als bei einem elektrisch angetriebenen Kombi.
Auch ein allgemeiner Blick auf das Kostenniveau spricht für einen Kombi. Werden Wertverlust sowie die Fixkosten und Betriebskosten einberechnet, so ergeben sich bis zu einem Viertel mehr beim SUV gegenüber dem Pendant als Kombi. In Euro steht dieser Wert für einen Mehraufwand von bis zu 200 €, kann aber auch variieren. Zudem existieren immer auch lobenswerte Ausnahmen, d.h vor der Kaufentscheidung oder der Entscheidung zugunsten des Leasings müssen konkrete Fahrzeuge miteinander verglichen werden.
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Ein oft erwähnter Grund für den Kauf eines SUV und nicht eines Kombis, ist die Sicherheit. Umgekehrt argumentieren auch Kritikerinnen und Kritiker damit, dass SUV angeblich mehr und schlimmere Unfälle verursachen. In Crashtests, die nach der Norm von Euro NCAP durchgeführt wurden, offenbaren sich nur wenig Unterschiede. Ein SUV ist im Innenraum nicht sicherer als ein Kombi und bietet in aller Regel dieselben Assistenzsysteme. Auch die Zahl der Unfälle weicht nicht vom Durchschnitt ab. Dass ein subjektives Gefühl von Sicherheit entsteht, ist allerdings angesichts der wuchtigen Ausmaße nicht verwunderlich.
Und wie sieht es mit dem Schutz für Fußgängerinnen und Fußgänger aus? Dieser steht und fällt mit dem Winkel der Front. Ragt diese steil auf, was aber auch bei manchen Vans oder Transportern und Lieferwagen der Fall ist, so wirkt sich dies im Falle eines Crashs ungünstig aus. Es geht dabei um das „Gleiten“ über die Windschutzscheibe, das Verletzungen geringer ausfallen lässt und natürlich nur bei einer niedrigen Motorhaube möglich ist. Die Höhe ist ebenfalls ein Faktor. Es lässt sich so davon ausgehen, dass ein SUV in aller Regel etwas weniger Fußgängerschutz als ein Kombi bietet. Im direkten Vergleich mit Bus, LKW und Co. schneiden die Fahrzeuge aber weiterhin gut ab und auch Fahrzeuge älteren Baujahrs gehen mit schlechteren Werten in die Statistik ein.
Zuletzt noch eine Anmerkung zu Geschwindigkeit und Fahrweise. Wirft man einen Blick auf Statistiken, so schneiden die SUV nicht überproportional ab, sondern es sind eher die Sportversionen aus dem Kleinwagen- und Kompaktfahrzeugbereich. Der Grund: es sitzen hier mehr junge Männer am Steuer, die nachweislich mehr Unfälle verursachen.
Dass ein SUV mehr Platz an ein Kombi bietet, ist nicht immer gesagt. Ein Pluspunkt ist in diesem Kontext ganz sicher die Bauhöhe, wobei aufgrund der ebenfalls erhöhten Bodenfreiheit auch einige Zentimeter abgerechnet werden müssen. Länge und Breite offenbaren wenig Unterschiede zwischen den Bauformen. Bei einem Kombi ist es so, dass dieser per se als „Lademeister“ konzipiert ist und sich tendenzielle eher als Vernunftsauto erweist. Ein SUV stellt den erhöhten Ladebereich nicht so stark in den Vordergrund, liefert hier aber ebenfalls herausragende Werte. Einzig, wer sich für ein Crossover-Modell entscheidet, muss aufgrund der Dachform kleiner Abstriche hinnehmen. Diese werden allerdings durch ein Plus an Eleganz aufgewogen. Die Ladeklappe ist allerdings – ebenfalls aufgrund der Bauhöhe – bei einem Kombi niedriger, was einen Vorteil darstellt. Extras wie Verzurrösen oder eine sensorgesteuerte Heckklappe können in beiden Fahrzeugformen vorhanden sein.
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Wie wirken sich die Unterschiede zwischen SUV und Kombi auf die Verkaufszahlen aus? Und welche Modelle sind besonders beliebt? Im Jahr 2021 blieb der VW Golf die Nummer eins, hat allerdings an Abstand zu den folgenden Modellen verloren. Nummer zwei ist mit dem VW T-Roc bereits ein SUV und auch die Nummer drei, der VW Tiguan, ist bekanntlich ein SUV. Der einzige reine Kombi in den Top Ten stammt ebenfalls aus Wolfsburg – die Rede ist vom VW Passat auf dem sechsten Platz. Auch noch unter den ersten zehn finden sich die BMW 3er Reihe sowie der Škoda Octavia, wobei beide vor allem als Kombi gekauft werden.
Es existieren sowohl für den Kauf eines SUV als auch eines Kombi gute Gründe. Wem Sparsamkeit am Herzen liegt, der ist mit dem Kombi besser bedient, während das SUV deutlich näher am Zeitgeist fährt und zudem mit einer erhöhten Sitzposition punktet. Hinzu kommt, dass die Bauform die Integration eines Elektroantriebs begünstigt, weshalb die Zukunft vermutlich dem SUV gehört.
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