Alternative Kraftstoffe gelten als Alternative zum herkömmlichen Diesel bzw. herkömmlichem Benzin. Wer sein Fahrzeug nicht mit elektrischem Strom betreiben möchte, findet hier möglicherweise eine umweltfreundliche Alternative. Seitens des Gesetzgebers sind seit 2024 mit HVO und C.A.R.E. zwei so genannte paraffinische Diesel neu zugelassen und auch die EFuels erfreuen sich zunehmender Beachtung. Hinter letzterem Begriff versteckt sich flüssiger Kraftstoff, der aus Strom erzeugt wurde, allerdings derzeit noch nicht an den Tankstellen in Deutschland verkauft wird. Vor dem Tanken ist stets auf die Vorgaben seitens des Autoherstellers zu achten oder anders formuliert: nicht jedes Auto verträgt alternative Kraftstoffe statt Benzin oder Diesel.
Seit einiger Zeit wird verstärkt über alternative Kraftstoffe diskutiert. Fakt ist, dass in der Europäischen Union (EU) rund 270 Millionen Fahrzeuge unterwegs sind und derzeit nach Angaben des Europäischen Parlaments fünf Prozent auf fossile Kraftstoffe verzichten. In den Tank fließen dann Kraftstoffe, die beispielsweise aus Mais Raps oder auch wiederverwendetem Speisefett hergestellt werden. Hinzu kommen Erdgas, Flüssiggas sowie synthetische und paraffinische Kraftstoffe, bei denen sowohl Biomasse als auch Erdgas etc. die Grundlage bilden.
Wer auf herkömmlichen Kraftstoff verzichten und lieber Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen tanken will, sollte erst einmal ein paar Abkürzungen kennen. Schon jetzt prangen an den Zapfsäulen Hinweise auf E5 oder E10, wobei die Zahl den Anteil von Bioethanol am Benzin zum Ausdruck bringt. Beim Diesel wird aktuell zwischen B7 und B10 unterschieden – mit verschiedenen Anteilen an Biodiesel. Neu ist die Abkürzung XTL für paraffinischen Diesel, die sich in einem quadratischen Rahmen findet.
Doch warum „XTL“? Die Erklärung ist schnell gegeben: das „X“ steht im Grunde für „xbeliebig“, das „T“ für das englische „to“ (zu) und das „L“ für „Liquid“. In der Summe bedeutet XTL somit, dass ein beliebiger Rohstoff verflüssigt wird und sich somit tanken lässt. Der gesetzliche Rahmen findet sich unter DIN EN 15940 und damit der geltenden Norm für synthetische Kraftstoffe bzw. paraffinische Kraftstoffe.
Wer noch ein bisschen mehr über die Herkunft des Kraftstoffs erfahren möchte, wirft einen Blick auf die weiteren Abkürzungen. CTL steht für Coal to Liquid, also aus Kohle gewonnenen Treibstoff, GTL bedeutet Gas to Liquid und BTL schlichtweg Biomass to Liquid. Der Dschungel an Abkürzungen wird jedoch noch dichter, wenn STL bzw. S to Liquid für Sun to Liquid und somit Solarenergie oder ganz allgemein Power to Liquid (PTL) für die Kennzeichnung von strombasierten Kraftstoffen zur Anwendung gelangen.
Abseits der theoretischen Möglichkeiten, wurden in Deutschland zu Beginn des Jahres 2024 zwei neue Kraftstoffe zugelassen: HVO und C.A.R.E.. HVO bedeutet „Hydrotreated Vegetable Oil“ und damit ein Verfahren, mit dem Pflanzenöle veredelt werden. Wie das „hydro“ im Namen bereits anzeigt, wird zu diesem Zweck Wasserstoff eingesetzt und es kommt zu einer katalytischen Reaktion. Das Verfahren lässt sich sowohl in einer eigens zu diesem Zweck konstruierten Produktionsstätte als auch in der Raffinierie (gewissermaßen als Nebenprodukt) durchführen.
Mancherorts ist auch schon von Hydrogenation Derived Renewable Diesel, womit dann auch nicht nur Pflanzenöl, sondern auch andere Ausgangsstoffe möglich sind. HVO kann dem klassischen Diesel beigemischt werden oder gelangt als HVO100 in den Handel. Wer sich für die reine Variante entscheidet und ein entsprechend geeignetes Fahrzeug besitzt, muss allerdings rund 20 Prozent pro Liter als Mehrpreis einkalkulieren.
Bei C.A.R.E. handelt es sich um einen geschützten Markennamen und einen Treibstoff, der ebenfalls als paraffinisch eingestuft wird. Die Abkürzung steht für CO₂-Reduction, Arctic Grade (Beständigkeit gegen Kälte), Renewable (erneuerbar) und Emission Reduction. Seit dem Start in Deutschland wird C.A.R.E bzw. CARE unter dem internationalen Namen Neste MY Renewable Diesel (HVO 100) vermarktet, wobei Neste das dahinterstehende Unternehmen mit Sitz in Finnland ist.
In Deutschland wurden zu Beginn des Jahres 2024 zwei neue Kraftstoffe zugelassen: HVO und C.A.R.E
Praktisch bedeutet die Einführung alternativer und paraffinischer Kraftstoffe keineswegs den Anfang vom Ende für herkömmlichen Sprit. Es geht vielmehr um eine Erweiterung des Sortiments, an der noch lange nicht jede Tankstelle teilnehmen wird. In den skandinavischen Ländern sowie den Niederlanden, Österreich und Italien sind es zusammenaddiert derzeit 2.250 Tankstellen, an denen sich XTL oder beigemischtes E10 tanken lässt.
Seitens der Hersteller bedarf es einer Freigabe und es kursieren bereits Listen, aus denen hervorgeht, welches Auto überhaupt in Frage kommt. Es sind aktuell nur wenige Modelle, doch deren Zahl steigt. Zu empfehlen sind die alternativen Kraftstoffe aber auch jeden Fall, denn so lassen sich die Klimaschutzziele schneller erreichen.
Unter dem Kürzel XTL lassen sich seit 2024 auch in Deutschland alternative Kraftstoffe tanken. Die Buchstaben stehen für „X to Liquid“ und damit die Umwandlung eines Ausgangsmaterials in flüssigen Treibstoff. Neben diesen so genannten paraffinischen Dieselkraftstoffen ist auch die Beimischung von mehr alternativem Treibstoff unter der Abkürzung „E10“ fortan möglich. Der Trend ist somit gesetzt und Experten befürworten den Schritt zu mehr Umweltfreundlichkeit. Das Problem besteht allerdings noch darin, dass viele Fahrzeuge allein Benzin und Diesel vertragen und zudem noch lange keine flächendeckende Versorgung über die Tankstellen existiert.
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